DIE REIKI LEBENSREGELN
- Ann-Sophie Bünting
- 12. Mai
- 5 Min. Lesezeit
Die Reiki Lebensregeln sind fünf Prinzipien, die als tägliche Einladung dienen, Verhaltensweisen zu vermeiden, die zu Leiden führen, und stattdessen diejenigen zu kultivieren, von denen alle Lebewesen profitieren können. Mikao Usui, der Gründer des Reiki, entwickelte sie als spirituelle Medizin, um das Glück ins Leben einzuladen.
Du wirst unterschiedliche Formulierungen der Reiki Lebensregeln auf Deutsch finden, weil diese erstmal aus dem Japanischen ins Englische und erst dann auf Deutsch übersetzt worden sind. Durch unterschiedliche Interpretationen der Worte und durch Unterschiede im kulturellen Verständnis haben sich viele Varianten der Reiki Lebensregeln entwickelt.
INHALT

Die Herkunft der Reiki Lebensregeln
Man geht davon aus, dass die Reiki Lebensregeln von Mikao Usui basierend auf dem Satz auf der ersten Seite des Buches „Kenzen-no-genri“ oder „Prinzipien der Gesundheit“ von Dr. Suzuki Bizan, das am 28.12.1914 veröffentlicht wurde, kreiert wurden. Ins Deutsche übersetzt bedeutet der Satz:
„Nur für heute (kyo dake wa)
Sei nicht zornig, (ikarazu)
Sei nicht ängstlich, (osorezu)
Mit Ehrlichkeit, (shojiki ni)
Erfülle fleißig deine Pflicht, (shokumu ni hagemi)
Sei nett zu anderen. (hitoni shinsetsu ni).“
- Bizan
Die fünf Reiki Lebensregeln auf Japanisch sollen ähnlich wie Mantren funktionieren und haben eine eigenen Energiefrequenz. Sie wurden über viele Jahre mit der selben Intention verwendet und beinhalten eine besondere Kraft. Reiki Schüler/innen sprechen diese traditionell täglich morgens und abends aus für einundzwanzig Tage lang, um sie zu verinnerlichen. Dabei halten sie ihre Hände vor dem Herzen zusammen in Gassho, wie eine Gebetshaltung.
Anbei die Version der deutschen Reiki Lebensregeln, wie ich sie überliefert bekommen habe und an meiner Schüler/innen weitergebe.
"Nur für heute,
ärgere dich nicht,
sorge dich nicht,
sei dankbar,
sei ehrlich mit allem, was du tust,
habe Mitgefühl mit dir selbst und mit den anderen."
Für diejenigen, die Reiki lernen möchten empfehle ich mit den Lebensregeln zu meditieren und herauszufinden, was sie für einen individuell bedeuten. Mit der Zeit wirst du bemerken, wie sich dein Leben durch die bewusste und unbewusste Annahme dieser Prinzipien verändert.

Die Bedeutung der Reiki Lebensregeln
Nun lass uns die Bedeutung der einzelnen Reiki Lebensregeln unter die Lupe nehmen zum Verständnis. In Japan lernte ich nicht nur die konkrete Übersetzung aus dem Japanischen kennen, sondern auch die kulturelle Bedeutung und Interpretation.
Nur für heute
Die genaue Übersetzung bedeutet „nur für heute“, jedoch ist mit „heute“ nicht nur der heutige Tag sondern der gegenwärtige Moment im Hier und Jetzt gemeint. Es geht darum, den Fokus zu schärfen, auf das was jetzt ist. Man soll die Gedanken nicht in die Vergangenheit oder die Zukunft richten, sondern durch die bewusste Beobachtung dieser im Hier und Jetzt voll ankommen.
1. Ärgere dich nicht
Ärger gilt auch in der japanischen Kultur als eine starke, destruktive Energie. Die genaue Übersetzung ist „Ärger nicht“ („Anger not" im Englischen). Dabei geht es jedoch nicht um ein Verbot der Emotion oder sie zu unterdrücken, sondern darum herauszufinden, was der verborgene Grund dahinter ist. Hinter dem Ärger stecken andere Emotionen, die gesehen werden möchten. Der Grund für die Emotion kann somit sehr komplex sein und ist komplett individuell. Der erste Schritt in der Achtsamkeit kann es sein, objektiv wahrnehmen, dass du sauer bist und dich dann zu fragen, was dahinter steckt.
2. Sorge dich nicht
Man soll sich nicht sorgen, denn Sorge ändert nichts. Das Bewusstsein soll eher lösungsorientiert sein, als um Szenarien in der Zukunft zu kreisen, die vielleicht niemals so eintreffen werden. Die Arbeit an emotionaler Stabilität und Erdung, sowie rationale Organisation können dabei helfen Sorge zu vermeiden. Außerdem kann Wissen, Lernen und Recherche dabei helfen, um sich weniger zu sorgen. Wenn man etwas nicht weis, sei es leichter sich zu sorgen.
3. Sei dankbar
Bei dieser Lebensregel geht es darum, das Gefühl von Dankbarkeit zu kultivieren. Der Gedanke dabei könnte sein, dass alles bereits perfekt ist und alles im Leben aus einem bestimmten Grund geschieht. Du kannst morgens dankbar sein, dass du am Leben bist, dass die Sonne scheint, dass du einen weiteren Tag erleben darfst und Vieles mehr. Abends kannst du auch dankbar sein beim Zubettgehen, für all die schönen Erfahrungen, die du am Tag gemacht hast. Je mehr Dankbarkeit wir wahrnehmen, umso glücklicher fühlen wir uns.
4. Sei ehrlich mit allem, was du tust
Ehrlichkeit und Respekt ist in der japanischen Kultur sehr tief verankert und nimmt einen hohen Stellenwert im Zusammenleben ein. Auch der Buddhismus hat einen hohen Einfluss auf die ehrliche und aufrichtige Lebensphilosophie der Japaner. Ob beruflich oder privat, Ehrlichkeit ist ein hohes und selbstverständliches Gut. Es führt sichtlich nicht nur im öffentlichen Leben zu einem friedlichen und freundlichen Umgangston.
5. Habe Mitgefühl mit dir selbst und mit den anderen
Freundlichkeit und Mitgefühl sind kulturell in Japan ebenfalls sehr stark in der Lebensweise zu erkennen. Der Grundsatz des Verhaltes ist die Annahme, dass wir alle miteinander verbunden sind.
Wenn du etwas gibt, wirst du etwas empfangen. Wenn du andere freundlich behandelst, wirst auch du Freundlichkeit erfahren. Außerdem sei es wichtig andere so zu behandeln, wie du selbst behandelt werden möchtest.
Affirmationen anstatt Reiki Lebensregeln?
Ich persönlich verfolge einen modernen Ansatz bei der Arbeit mit den Lebensregeln und stelle es meinen Schüler/innen immer frei, wie und ob sie mit diesen arbeiten möchten. Wenn sich die Verneinung der Reiki Lebensregeln für jemanden nicht stimmig anfühlt, darf aus meiner Sicht alternativ stattdessen mit Affirmationen gearbeitet werden. Auch im traditionellen Komyo ReikiDo Stil, den ich in Japan lernte, gibt es die Option mit positiven Affirmationen zu arbeiten. Meine japanische Reiki-Lehrerin Aya Harada verfolgt ebenfalls diesen Ansatz.
Nur für heute...
vertraue ich,
liebe ich,
bin ich dankbar,
bin ich ehrlich zu mir selbst und anderen,
habe ich Mitgefühl für mich und andere.
Mit Affirmationen kann man besonders gut morgens direkt nach dem Aufstehen oder abends vorm ins Bett gehen arbeiten. Wenn du dir diese dann aufsagst oder durchliest, speichert dein Unterbewusstsein sie ab und erkennt diese in der Regel nach achtundzwanzig Tagen als Wahrheit an.
Ich wünsche dir viel Erkenntnis und Tiefe auf dem Weg mit den Reiki Lebensregeln!
Alles Liebe,
Ann-Sophie
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Mehr über Ann-Sophie erfährst du hier: https://www.inbalance-healing.com/team
Erfahre mehr über Ann-Sophies Weg zu Reiki in diesem Blogbeitrag: https://www.inbalance-healing.com/post/meinwegzureiki
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